European Skeptics Congress, Tag 3

Marko KovicBlog, Skeptiker-Blog1 Comment

Der erste und der zweite Tag des European Skeptics Congress in Stockholm waren eine geballte Ladung an Information, Diskussion und Unterhaltung, und auch der dritte Tag hat nicht enttäuscht.

Den Anfang machte der britische Psychologe Christopher French mit dem Vortrag «Psychological Perspectives on Paranormal Belief and Experience»:

Chris French 1

In seinem sehr interessanten, aber nach meinem Dafürhalten etwas zu dichtem Vortrag gab Chris French einen Überblick zum Stand der Forschung der anomalistischen Psychologie: Was kann wie miterklären, dass bestimmte Menschen eher an paranormale Phänomene glauben? Die Zukunft der Disziplin der Parapsychologie schätzt French eher düster ein:

Chris French 2

Wo Wissenschaft ist, gibt es immer viel Rauschen, aber aus dem Rauschen kristallisiert sich auch ein Signal, Erkenntnis, raus. Bei Parapsychologie ist dagegen nur Rauschen vorhanden.

Im Anschluss übernahm die skeptische Geisterjägerin Hayley Stevens und erklärte mit «A Skeptic’s Guide to Ghost Hunting» den Unterschied zwischen skeptischer und nicht-skeptischer Geisterjagd:

Hayley Stevens 1

Im Laufe ihres Vortrags kam Hayley auch auf das Thema der (Boulevard-)Medien, welche allzu gerne unseriöse Geistergeschichten veröffentlichen. Auch hier ist ein bewusster Umgang mit diesen nötig, um vor allem auf lokaler Ebene positive, skeptischer Berichterstattung zu fördern:

Hayley Stevens 2

Den letzten Vortrag des Kongresses hielt Kendrick Frazier, langjähriger Chefredakteur des «Skeptical Inquirer» sowie Vorstandsmitglied des «Committee for Skeptical Inquiry». In einem die letzten 30 Jahre umspannenden Rückblick ging er dabei auf die grossen gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen ein, und hielt fest, dass wir stets auch den grösseren Kontext des skeptischen Projektes im Auge behalten müssen: Ob kritisches Denken als Methode der rationalen Welterkundung Verbreitung findet oder nicht betrifft alle Facetten des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Letztlich beruht auch die Idee der Demokratie auf einem rational funktionierendem öffentlichen Diskurs, zu dessen Erhaltung wir Skeptikerinnen und Skeptiker beitragen.

An dieser Stelle sei den schwedischen Kollegen vom «Vetenskap och Volkbildning» für diesen tollen Kongress Dank ausgesprochen.

Team

Zum Kongress in Stockholm wird in Bälde aber noch mehr zu lesen, bzw. zu hören sein: Wir waren nicht nur als Zuschauer vor Ort, sondern haben auch fleissig Interviews geführt. Die kommenden Podcast-Folgen werden spannend!

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