Evidenzbasierte Gedanken zu den Terroranschlägen in Paris

Marko KovicBlog3 Comments

1. Einleitung: Warum es nicht genügt, Terrorismus als «Barbarei» zu verurteilen

Die Terroranschläge vom 7. bis 9. Januar in Paris waren ein erschütterndes Ereignis, und zwar in zweifacher Hinsicht. Zunächst ist es schlicht schockierend, dass es heute und inmitten eines fortschrittlichen, demokratischen Landes wie Frankreich Menschen gibt, welche solche hyper-kriminellen Taten begehen.

Zudem waren die Anschläge für Aussenstehende von einer viszeralen, fast intimen Unmittelbarkeit. Die Anschläge wurden nämlich von zahlreichen Nachrichten-Webseiten mit Live-Tickern fast in Echtzeit beobachtet und kommentiert. Die hektische Flut an Berichterstattung war ein Amalgamat von journalistischen und Social Media-Inhalten – Augenzeugenberichte landeten auch fast in Echtzeit im Netz und lieferten tiefen, unzensierten und ungeschönten Einblick in das erschreckende Geschehen. Auch ich persönlich habe im Kleinen an dieser Berichterstattungswelle teilgenommen:


Meinen eigenen «Tweet» zitiere ich an dieser Stelle nicht des Narzissmus wegen. Viel mehr ist dieser Tweet ein Sinnbild für eine bestimmte Bewältigungsstrategie bei schwer zu verarbeitenden Ereignissen wie den Terrorangriffen von Paris. Wenn grosse, als bedeutend empfundene Dinge geschehen, ringen wir nach Erklärungen, die das, was uns so ungemein fremd ist, verstehen lassen. Deutungsmuster wie «Barbarei», «Wahnsinn», «Monster» und dergleichen sind ad hoc-Erklärungen, die uns kognitiv entlasten, da sie eine Etikette liefern und die Anschläge als Geschehnisse, welche klar ausserhalb unserer normalen, vernünftigen Lebenswelt stattfinden, beschreiben.

Der erste Schritt, den wir mit dieser Verarbeitungsstrategie machen, ist, «uns» von den «anderen» abzugrenzen. Das bedeutet, dass wir zwischen der «Ingroup» und der «Outgroup» anhand der Verfehlungen der «Outgroup» demarkieren1 2 3. Die Verarbeitung des Ereignisses hört aber nicht damit auf, dass wir die Terroristen affektiv als die «Outgroup» fassen. Dieser «Outgroup», den Terroristen, die Unfassbares begangen haben, sprechen wir auch ein Stück weit die Menschlichkeit ab4 5 6.

Diese Behauptung mag zunächst irritieren: Wir, die wir das Gemetzel der Terroristen hilflos mitansehen mussten, sollen nun also jene sein, welche anderen die Menschlichkeit absprechen? Der Mechanismus der Entmenschlichung bedeutet nicht, dass wir aktiv meinen, Terroristen seien Untermenschen oder dergleichen. Der Prozess der Entmenschlichung ist eher ein genereller Denkfehler, also eine kognitive Verzerrung, und dieser Denkfehler tritt subtil in diversen alltäglichen Kontexten auf7 8. Um zu betonen, dass Entmenschlichung ein allgemeiner und nicht-intendierter Denkfehler sein kann, wird bisweilen begrifflich zwischen einer aggressiven und aktiven Entmenschlichung und einer subtilen und unbewussten «Infrahumanisierung» unterschieden9 10. Wenn wir in der öffentlichen Diskussion rund um die Terroranschläge Begriffe wie «Barbarei» und «Wahnsinn» verwenden, um die Terroranschläge zu beschreiben, intensiviert sich der Denkfehler der «Infrahumanisierung» über diskursive Dynamiken auch auf dieser kommunikativen, sprachlichen Ebene11 12 13.

Warum wird nun einleitend beschrieben, dass ein gängiger Mechanismus der kognitiven Verarbeitung bei Terroranschlägen Entmenschlichung sei? Soll damit vielleicht Mitleid mit den Attentätern geweckt werden? Nein, überhaupt nicht. Es geht darum, zu betonen, dass die affektive Reaktion der Entmenschlichung nicht als wirkliche Erklärung verstanden werden darf. Denn es ist nur die Illusion einer Erklärung – wenn wir von «Barbaren» und «Monstern» sprechen, haben wir nichts erklärt, sondern die eigentlichen Fragen verdrängt.

2. Hat «Islamischer Terrorismus» etwas mit dem Islam zu tun?

Der französische Staatspräsident François Hollande hat erklärt, die Terroranschläge hätten nichts mit dem Islam zu tun14. Diese Erklärung ist rein politisch nachvollziehbar: Damit wird ein klares Zeichen gesetzt, dass ganz ausdrücklich nicht eine kleine Minderheit gewaltbereiter Moslems mit der grossen Mehrheit der friedlichen Moslems gleichgesetzt werden soll – das wäre in der Tat irrational. Zudem wird mit solchen klaren Worten nochmals die einleitend beschriebene Demarkation zwischen der «Ingroup» und der «Outgroup» verstärkt, mit der Betonung, dass die grosse Mehrheit der Musliminnen und Muslime zu der «Ingroup» gehört.

Symbolisch-affektiv ist das ein Empfinden, das viele teilen. Es ist aber notwendig, der Frage, ob islamischer Terrorismus etwas mit Islam zu tun hat, auch jenseits dieses Empfindens evidenzbasiert-kritisch nachzugehen.

2.1 Ein Blick auf Terrorismus weltweit

Die Anzahl terroristischer Anschläge und die Anzahl durch diese Anschläge getöteter und verletzter Menschen hat weltweit zwischen 2002 und 2013 deutlich zugenommen15.

Statistik Terroranschläge

Über 80% aller (also nicht nur religiös motivierter) Terroranschläge im Jahr 2013 fanden in nur fünf Ländern statt: Irak, Afghanistan, Pakistan, Syrien, Nigeria. Über 65% aller Terroranschläge 2013 wurden von nur vier Terrororganisationen verübt: Al-Qaida, Boko Haram, ISIS, Taliban. Ein grosser Teil des weltweiten Terrorismus wird also durch Gruppen verübt, welche ihren Terror im Namen des Islam betreiben.

Das bedeutet nicht, dass es heute ausschliesslich islamisch motivierten Terrorismus gibt. Politisch und/oder separatistisch motiverter Terrorismus ist nach wie vor vorhanden, und je nach Region spielt religiös motivierter Terrorismus eine verhältnismässig geringe Rolle16.

Motivationen Terror

Insgesamt sind zwei empirische Umstände auszumachen:

  • Die Mehrheit der weltweiten Terroraktivitäten ist religiös motiviert.
  • Praktisch alle religiös motivierten Terroraktivitäten berufen sich auf bzw. rechtfertigen sich mit dem Islam.

Terror im Namen des Islam muss aber noch nicht bedeuten, dass der Terror einen wirklichen Bezug zum Islam hat.

2.2 Usurpieren Terroristen den Islam bloss?

Die Mehrheit weltweiter Terroraktivitäten beruft sich auf den Islam. Wenn wir akzeptieren wollen, dass Terroraktivitäten, welche sich auf den Islam berufen, nie etwas mit dem Islam zu tun haben, stellt sich die Frage, was es mit diesem Terrorismus sonst auf sich hat. Es gibt unterschiedliche Versuche, diese Frage zu beantworten. Beispielsweise wird argumentiert, dass Religion nur mit politisch-territorialen Zielen von Terrorismus korreliert, ihn aber nicht kausal verursacht17 18, und, dass Terrorgruppen als Kollektivakteure auf eine solche Art mit der Umwelt interagieren, wie sie von anderen «rationalen» (im Sinne von zielorientierten) Kollektivakteuren bekannt ist19 20. Wenn auch solche Überlegungen interessant sein mögen, stellen sie aus empirischer Sicht Rationalitätsprätentionen dar, weil die Erwartungen strategisch handelnder Kollektivakteure recht deutlich nicht erfüllt werden21 22.

Die Idee, islamischer Terrorismus habe gar keinen Bezug zum Islam, ist das Ergebnis einer fehlerhaften Prämisse: Es wird angenommen, die zu prüfende Hypothese sei, dass Islam eine hinreichende Bedingung für islamischen Terrorismus ist. Das ist falsch: Es geht um die Frage, ob Islam eine notwendige Bedingung für islamischen Terrorismus ist.

Die Frage nach Islam als notwendiger, aber nicht hinreichender Bedingung für islamischen Terrorismus differenziert die Fragestellung. Automatisch geht es nicht mehr darum, dass alle Musliminnen und Muslime unter Generalverdacht stehen sollen, sondern um die Frage, warum Menschen muslimischen Glaubens unter bestimmten individuellen und sozialen Bedingungen motiviert sind, terroristische Anschläge auszuüben.

3. Zwei unbequeme Möglichkeiten: Religiöse Texte sind nicht nur schön; und es gibt Leute, die an die unschönen Dinge glauben

Wenn wir akzeptieren, dass es Sinn macht, wissenschaftlich zu erforschen, wie und warum islamischer Glaube eine notwendige Bedingung für islamischen Terrorismus sein kann, ist es nötig, zwei Dinge als möglich zu erachten, die wir rein emotional lieber verdrängen wollen:

  • Es ist möglich, dass religiöse Texte nicht nur positive, sondern auch kriegerisch-gewalthaltige Botschaften enthalten23 24 25.
  • Es ist möglich, dass religiös motivierte Terroristen handeln, wie sie handeln, weil sie wirklich und aufrichtig an die kriegerisch-gewalthaltigen Botschaften aus religiösen Texten glauben26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36.

Warum tun wir uns mit diesen zwei Punkten als Möglichkeiten so schwer? Einerseits, weil eine undifferenzierte Diskussion die Gefahr mit sich bringt, alle Glaubensangehörigen in einen Topf zu werfen. Andererseits aber sehr wahrscheinlich, weil die meisten von uns sich überhaupt nicht vorstellen können, dass es diese Form des fast komplett irrationalen Glaubens überhaupt geben kann.

Der Umstand, dass wir mit diesen zwei unangenehmen Möglichkeiten so viel Mühe haben, ist vielleicht auch der Grund dafür, dass wir religiösen Terrorismus, in diesem Fall islamischen Terrorismus, a priori immer schon als eine Haltung einer sehr kleinen extremistischen Minderheit innerhalb der Religionsgemeinschaft ansehen. Diese gut gemeinte a priori-Haltung kann aber heikel sein, wenn wir aufgrund ihrer verdrängen, dass islamischer Terrorismus eine potenziell grosse stillschweigende Zustimmung geniesst37, oder, dass fundamentalistische Einstellungen bei muslimischen Gläubigen in Europa möglicherweise kein Randphänomen sind38.

3.1 Einige Erklärungsansätze für religiösen Terrorismus

Der Stand der Forschung rund um die Entstehung religiösen, im Spezifischen islamischen Terrorismus kann an dieser Stelle nicht erschöpfend abgebildet werden, nur schon meiner begrenzten Kompetenz wegen. Es ist aber hoffentlich möglich, aufzuzeigen, dass und wie religiöser, islamischer Terrorismus als ein Geflecht verschiedener Einflüsse untersucht werden kann.

Einige der Forschungsperspektiven zu dieser Thematik sind folgende:

  • Die «Mental disorder»-Hypothese:
    Diese Hypothese auf der Mikro-Ebene interessiert sich für die Frage, ob Menschen, die an terroristischen Anschlägen teilnehmen, überdurchschnittlich oft an psychischen Gebrechen leiden. Die Idee etwa, dass Terroristen starke psychopathische Züge haben, kam bereits in den 1970er Jahren auf39. Vereinzelte Studien kommen denn auch zum Schluss, dass Terroristen an dissozialer Persönlichkeitsstörung leiden40. Die meisten Untersuchungen konstatieren allerdings, dass insgesamt keine Häufung psychischer Krankheiten bei Terroristen zu beobachten ist41 42 43 44 45 46.
  • Die «Suizidal»-Hypothese:
    Verwandt mit der «Mental disorder»-Hypothese ist die Idee, dass Terroristen, insbesondere Selbstmordattentäter und solche, die einen «Märtyrertod» sterben wollen, auch darum zu solchen Terroristen werden, weil sie selbstmordgefährdet sind47. Diese Idee mag fast ein wenig naiv klingen, aber es gibt Untersuchungen, welche andeuten, dass Terroristen überduchschnittlich häufig klinisch suizidgefährdet sind48 49. Zwar besteht die Gefahr, diesen möglichen Zusammenhang in blosse Scheinkorrelationen hineinzulesen50, aber die Hypothese ist nich unplausibel. Selbstmord ist, wie der Begriff schon andeutet, sehr negativ konnotiert. Diese negative Konnotation spitzt sich bei religiösen Menschen zu einem sehr grossen Problem zu – auch im Islam ist Suizid eine Sünde. Terrorismus kann hier einen Ausweg bieten: Man nimmt sich das Leben auf eine Art, die mit der Religion nicht nur kompatibel ist, sondern darüber hinaus noch eine jenseitige Belohnung bedeutet.
  • Die «Identitäts»-Hypothese:
    Ein Forschungsbereich auf der Meso-Ebene geht der Frage nach, ob die Teilnahme an Terrorismus einhergeht mit den positiven Aspekten der Teilnahme an kollektiver, sinnstiftender Identität (D.h., an der Zugehörigkeit zu einer «Ingroup»). Die Identitäts-Hypothese ist durch zahlreiche Forschung gestützt51 52 53 54 55 56 – vermutlich kann gesagt werden, dass die Sinnstiftung über kollektive Identität bei Menschen, dass diese Form der Vergemeinschaftung, einer der wesentlichen Gründe ist, warum gläubige Menschen zu religiösen Terroristen werden.
  • Die «Strain»-Hypothese:
    Ein Erklärungsansatz auf der Makro-Ebene ist, dass Terrorismus dort gedeiht, wo politische, soziale und ökonomische Probleme vorhanden sind. Eine naheliegende Überlegung in diesem Kontext ist, dass Terrorismus mit Armut zusammenhängt, weil z.B. Terror als Ausweg aus einer aussichtslosen Situation angesehen wird. Es gibt Anzeichen, dass Armut ein relevanter Einfluss ist57 58 59, aber andere Ergebnise legen eher den Schluss nahe, dass weniger Armut wichtig ist, sondern mehr die politische Stabilität in einem Land60 61 62 63 64. Armut kann aber dennoch ein relevanter Faktor sein, und zwar, wenn innerhalb eines politsichen Geltungsraumes, also z.B. eine Landes, Gruppen von Menschen den Eindruck haben, sie litten unfairerweise an relativer Armut65 66.

4. Fazit: Islamischer Terrorismus ist komplex – und religiöser Glaube ein Teil des Mosaiks

Dieser Beitrag ist ein Versuch, die Deutung der Terroranschläge von Paris ein Stück weit zu versachlichen, sie ein Stück weit der fruchtlosen Pauschalisierung zu entziehen.

Religiös motivierter Terrorismus stellt nur schon darum eine enorme Herausforderung dar, weil er eine derartige Abkehr von Vernunft, von der Realität, bedeutet, wie sie grösser kaum denkbar ist. So sehr wir uns an den höchsten Errungenschaften der Wissenschaft erfreuen mögen, so sehr müssen uns auch die dunkelsten Gefilde des Irrationalen kümmern – und die einzige Möglichkeit, das Problem erfolgversprechend anzugehen, ist, dieses in seiner ganzen Komplexität anzuerkennen. Unsere in kritischem Denken gründende soziale Realität ist zutiefst zerbrechlich, und die Terroranschläge von Paris haben demonstriert, wie viel Schaden konzentrierte Irrationalität anrichten kann.

Quellen

Autor

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3 Comments on “Evidenzbasierte Gedanken zu den Terroranschlägen in Paris”

  1. Etwas mit dem Islam zu tun? Falls nein, was sonst? Da fällt mir spontan das weltweite Kriegsgeschehen ein. Wenn statt dem Irak, Afganistan und Libyen buddhistische Länder unter NATO-Dauerbeschuss stehen würden, so würden wir vermutlich darüber diskutieren, ob der Terror mit Buddhismus zu tun hat. Womit ich nicht sagen will, dass der Terror gerechtfertigt ist. Aber wundern sollte man sich nicht darüber.

  2. Die NATO-Bombardements anderer Länder, Angriffskriege des sog. Verteidigungbündnisses, alles ziemlicher Mist, den man eher früher als später beenden sollte.
    Was aber das Thema und den vorangegangenen Kommentar angeht: Wenn die NATO-Bomben ausschlaggebend sind, warum werden dann keine Militäreinrichtungen der NATO attackiert, und stattdessen Karikaturisten?

    Offensichtlich ist die „Beleidigung des Propheten“ schlimmer als ein Bombenhagel.

    Soll man daraus schliessen, daß das alles nichts mit Religion / dem Islam zu tun hat?

  3. Das ist ja nun schon einige Zeit und trotzdem hat die Analyse nichts an Aktualität eingebüßt. Ich habe aus diesem Text viel gelernt und werde künftig besser auf meine Formulierungen bei der Kausalität zwischen Terroranschlag und Religion achten.

    Mir fehlt allerdings bei der Betrachtung ein Vergleich zwischen den religiös und politisch motivierten Anschlägen. Meines Erachtens können wir viel aus einer solchen Gegenüberstellung lernen, sofern auch über die reine Barbarei hinaus, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Daesh und NSU bei durchgeführten Greueltaten dokumentiert werden können.

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