«Kassensturz» testet Paranormale: Die Tierkommunikatorin

Marko KovicBlog, Skeptiker-Blog2 Comments

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Am 9. Oktober sendete der Kassensturz den zweiten von sieben Tests paranormaler Fähigkeiten aus, bei dem ein Preisgeld in Höhe von 10’000 Franken winkt.

In dieser Ausgabe wurden die Fähigkeiten von Susanna Zelenka auf die Probe gestellt. Frau Zelenka bietet eine Dienstleistung namens «TierKommunikation» an, welche sie folgendermassen beschreibt:

Ich stelle keine Diagnosen und ich ersetze keinen Tierarzt, doch ich kann mein Wahrnehmungsfeld mit Erlaubnis des Tieres in seinen Körper dehnen und somit Schmerzen im Tierkörper lokalisieren. Ich spüre die Schmerzen dann, sodass oft lange bestehende Zahnprobleme, Kopfweh, hormonelle Probleme usw. entdeckt und – besonders bei Pferden – Ursachen von Problemen des Bewegungsapparats erkannt werden können.

Frau Zelenka kann ihr «Wahrnehmungsfeld» in Körper von Tieren «dehnen» (und mit Tieren meint sie andere Tierarten als den Menschen). Diese Ausdehnung des Wahrnehmungsfeldes in Tiere hinein funktioniert offenbar auch, wenn die Tiere nicht direkt anwesend sidn. Frau Zelenka arbeitet mir Fotografien:

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Dieses Vorgehen wurde denn auch im Kassensturz geprüft. Frau Zelenka hat sich Fotos diverser Tiere angeschaut, und sollte die Gebrechen der Tiere erspüren:

Kassensturz vom 09.10.2012

Frau Zelenka ist recht eindeutig gescheitert: Anstatt spezifisch anzugeben, was die betroffenen Tiere wie plagt, hat sie sich in klassischem «Shotgunning» geübt: Sie gab zahlreiche voneinander unabhängige Punkte an, was die Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas davon irgendwie zutrifft, sehr hoch macht.

Dass Frau Zelenkas Fähigkeiten bestenfalls Selbsttäuschung, schlimmstenfalls Scharlatanerie sind, ist recht offensichtlich. Auch ein Blick in ihre anderen Dienstleistungen, wie z.B. die «energetische Begradigung der Wirbelsäule», legt diesen Schluss nahe. Was aber bewegt Menschen dazu, solch offensichtlich unnütze Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen? Es dürfte, so meine ich, die emotionale Bindung, welche viele Menschen zu Tieren haben, sein, sowie der daraus resultierende Anthropomorphismus.

Unser auf Empathie geeichtes Hirn ist übersensibel und nimmt somit viele Falschpositive in Kauf: Bei anderen Menschen Gemütszustände und Gedankenwelten abzulesen und zu verstehen, ist für uns soziale Tiere überlebenswichtig. Diese hyperaktive Verstehensleistung weiten wir automatisch auch auf andere Lebewesen aus, aber halt nur mit dem einzigen Interpretationsschema, welches wir intuitiv nutzen können – jenes für Menschen. So kann es dazu kommen, dass Menschen meinen, ihre emotionale Bindung zu einem Tier beruhe auf Gegenseitigkeit, und entsprechend das Tier auch denkt und fühlt wie man selber.

Frau Zelenka ist womöglich selber von diesem Phänomen betroffen, weiss aber auf jeden Fall, daraus ein Geschäft zu machen.

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2 Comments on “«Kassensturz» testet Paranormale: Die Tierkommunikatorin”

  1. Hier wird alles schwarz oder weiss beschrieben. Ich bin Hundephysiotherapeutin und habe ebenfalls schon jahrelange Erfahrungen mit energetischen Arbeiten von verschiedenen Leuten, aber auch jahrelange Erfahrungen mit Medizinern. Auf beiden Seiten gibt es Behauptungen, welche oft nicht immer ganz zutreffen. Ist deshalb der Mediziner schlecht? Obwohl Tierärzte meist auch behaupten, dass alles, was sie sagen richtig ist. Ich selber habe 6 Tierärzte benötigt, bis endlich diagnostiziert wurde, dass mein Hund ein angeborenes Cauda-Equina-Kompressions-Syndrom hat. Oder ich habe 4 sogenannte Spezialisten konsultiert, von denen kein einziger auf die Diagnose kam, warum meine Hündin vorne lahm ging. Da wurde sogar diagnostiziert, das meine Hündin Arthrose in Ellbogen und Schulter hätte, was absolut nicht der Fall war. Dazu kommt: Bei beiden Hunden hatte man es bereits auf dem ersten Röntgenbild gesehen.
    Wer kann schon mit Sicherheit sagen, wenn das Tier am Kiefer Probleme hatte, was für Schmerzen sonst noch da sind? Auch der Tierarzt kann nicht fragen. Fact ist aber, dass es erwiesen ist, dass der Beckenbereich der „Gegenspieler“ vom Schädel-Halsbereich ist. Das sehe ich auch täglich in meiner Physiotherapie. D.h. wenn vorne lange ein Problem besteht, schlägt es irgendwann auf den hinteren Teil des Körpers.

    Was ich mit meinem Kommentar sagen möchte: Jeder versucht den Tieren nach bestem Wissen und Gewissen zu helfen. Ist es verwerflich, dafür Geld zu verlangen, um die Rechnungen zu bezahlen? Falls ja, müsste ich bei vielen Tierärzten sehr viel Geld zurückfordern! Es sollte doch eine Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Naturheilpraktikern, energetischen Arbeitern und sonstigen Therapeuten geben. Denn so könnten wir am besten helfen. Zum Glück darf ich mit einigen guten Tierärzten und anderen Therapeuten zusammen arbeiten und wir haben grosse Erfolge!

  2. Hier möchte ich meine kleines Geschichten abliefern betreffend TK.

    Selber bin ich im Dienstleistungssektor tätig, bin täglich in Kontakt mit Pferdebesitzern weshalb mir auch so einiges zu Ohren kommt. Viele Besitzer haben mir immer wieder von TK berichtet, erstaunliches erlebt und hilfreiches über ihr Tier erfahren. Immer war ich sehr skeptisch da ich ein starker Realist bin und von Hokuspokus als solches sehr wenig halte.
    Nun denn wollte ich es genauer wissen, habe mich einem eintägigen Seminar angemeldet bei Susanna um herauszufinden was denn wohl daran wahr ist, wie wird das überhaupt gemacht etc. Gespannt reiste ich dort hin, wurde sehr nett begrüsst, durfte 5 weitere Teilnehmer kennenlernen, habe mich erstaunlicherweise sofort wohlgefühlt obwohl ich mit gemischten Gefühlen angereist war.

    Susanna hat uns dann zuerst erklärt was TK ist, wie man überhaupt in den Körper oder die Köpfe der Tiere gelangt. Kleine Übungen und Vorbereitungen wurden gemacht, jeder Teilnehmer erhielt das Tier des anderen, wir durften uns dann in dieses gewählte Wesen hinein fühlen, Fragen stellen, schauen was wir für Antworten erhalten, dies anschliessend dem Besitzer weitergeben und klären ob das was wir empfangen durften korrekt ist oder total neben der Spur.

    Wohl verstanden, keiner kannte den anderen, keiner kannte deren Tiere, wir benutzten nur Bilder der jeweiligen Tiere..so und jetzt kommst, was ich da erleben durfte hätte ich nie erwartet, ich war dermassen erstaunt und überrascht, dass das wirklich funktioniert..unglaublich. Mein TK Hund hat während meinen Fragen geschlafen (gemäss Info der Besitzerin nach der TK) ich erhielt keine Antworten, aber meine Augenlieder, und zwar beide, hatten gezuckt, nie und nimmer hätte ich das simulieren können, Bilder habe ich erhalten, diese der Besitzerin weitergegeben, alles war genauso wie ich ihr das beschrieben habe.

    Fazit: Es funktioniert definitiv, belehrt und um eine einmalige tolle Erfahrung reicher habe ich diesen aussergewöhnlichen Tag abgeschlossen, danach habe ich nie mehr TK selber gemacht, das war auch nie meine Idee sondern nur der Wunder ob das wirklich möglich ist – es ist!

    Skeptiker sollten doch lieber mal einen tägigen Kurs belegen – nutzt um schlauer zu werden – schaden tut es nicht tut auch nicht weh:)
    Viel Spass all denen die den Mut haben.

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