Ist die Wirksamkeit der Homöopathie endlich wissenschaftlich bestätigt? Oder: Heilt Homöopathie Krebs?

Marko KovicBlog, Skeptiker-Blog15 Comments

Aus skeptischer Sicht über Homöopathie zu diskutieren, ist unangenehm. Zunächst, weil der Pauschalvorwurf eben doch heftig ist und zu denken gibt: Mit einer fundamentalistischen Einstellung würden wir ablehnen, was nicht in unser starres Weltbild passt, und genau darum vermögen wir nicht zu erkennen, dass und wie Homöopathie wirkt. Ein zweiter Typus Reaktion ist der Vorwurf, dass wir uns zwar universale Kritik auf die Fahnen schreiben, am Schluss aber doch immer nur die üblichen Verdächtigen beackern, und uns eben nur allzu gerne auf beispielsweise die Homöopathie kaprizieren.

Es ist wohl durchaus so, dass aus skeptischer Sicht bestimmten Themen, beispielsweise der Homöopathie, mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird als anderen. Möglicherweise hat das mit einem Fundamentalismus und Selbsttäuschung zu tun, aber ich würde auch einwenden, dass nicht jedes Thema gleich viel skeptische Beachtung verdient, weil nicht jedes Thema theoretisch wie empirisch so aussergewöhnlich wie Homöopathie ist (und aussergewöhnliche Behauptungen bedürfen aussergewöhnlicher Beweisführung).

Oder, ein bisschen plakativer: Nicht überall wird behauptet, man könne Krebs heilen.

Wie bei der GWUP und bei SciLogs nachzulesen ist, wurde in der Sendung «Faszination Wissen» vom 22. April 2013 u.a. diese Behauptung aufgestellt. Bedeutet dies eine medizinische Revolution, oder vielleicht doch eher nur ein grobes massenmediales Zerrbild?

BR Medizin oder Mogelpackung

Bei solch aussergewöhnlichen Behauptungen ist ein skeptischer Blick, würde ich meinen, nicht verkehrt.

Homöopathie und Krebs: Tango der Anekdoten

Der «Faszination Wissen»-Beitrag besteht aus mehreren thematischen Segmenten, welche allesamt die Wirksamkeit der Homöopathie demonstrieren sollen. Bereits das erste Segment hat es gewaltig in sich, wird doch postuliert, dass Homöopathie Krebs heilen könne.

Die Ärztin Clara Schmidt (oder Schmitt; ihr Name wird nicht ausgeschrieben) ist an Krebs erkrankt, erfreut sich mittlerweile aber verhältnismässig guter Gesundheit, da sich ihre Tumore zurückgebildet haben, und zwar in einem Masse, das sie selber nicht erwartet hätte. So weit, so erfreulich. Der Clou an der Geschichte: Frau Schmidt hat eine homöopathische Klinik besucht, und die Behandlung mit Homöopathie hat sie wenn auch nicht völlig geheilt, ihr doch das Leben gerettet. Immer noch: So weit, so erfreulich. Wer wäre denn ernsthaft dagegen, mit Homöopathie Krebs zu heilen?

Das Narrativ des Fernsehbeitrages ist verlockend, in Tat und Wahrheit ist die Frage nach Ursache und Wirkung bei dieser Geschichte etwas komplizierter. Zunächst hat sich Frau Schmidt nicht exklusiv homöopathisch behandeln lassen, sondern auch eine Chemotherapie gemacht. Das bedeutet, dass auf einer rein logischen Ebene nicht klärbar ist, ob die konventionelle oder die homöopathische Therapie geholfen hat: Es handelt sich um einen Einzelfall mit zwei parallel stattfindenden Interventionen. Um zu prüfen, ob eine Intervention wirkt bzw. wie wirksam sie im Vergleich zu anderen Interventionen ist, muss eine bestimmte Versuchsanordnung angestrebt werden: Randomisierte Doppelblindstudien stellen hierbei ein wichtiges dar, weil damit schon nach wenigen Wiederholungen des Versuches verhältnismässig zuverlässige Aussagen über allfällige Effekte gemacht werden können, und das «Rauschen» der vielen möglichen Einflüsse konstant halten, um spezifischer einzelne Effekte zu prüfen.

Der Fall Fraud Schmidts ist eine Anekdote. Eine Anekdote liefert keine schlüssigen, zuverlässigen Aussagen über die allfälligen Wirkungen und Wirkungsrichtungen in einem Einzelfall, sondern die Anekdote liefert Anhaltspunkte für eine systematischere Prüfung möglicher oder vermuteter Wirkungsketten. D.h., dass der Fall der Frau Schmidt bestenfalls die Frage aufwirft, ob Homöopathie Krebs heilen kann – und sogleich gilt es zu reflektieren, dass der Heilungserfolg Frau Schmidts nicht im Widerspruch zur konventionellen Therapie steht, sondern im Gegenteil von hoher Plausibilität ist.

Zusammengefasst:

Ergebnisoffenheit + «Ockham’s Razor» + Plausibilität (Wahrscheinlichkeitsverteilungen anhand bestehender Empirie) = Vielleicht heilt Homöopathie Krebs, aber die Nullhypothese, dass die Heilung bei Frau Schmidt durch konventionelle Therapie zustande kam, ist anhand der Anekdote nicht verworfen.

Die Klinik, in welcher sich Frau Schmidt hat behandeln lassen, sieht das freilich anders: Die homöopathische «Clinica Santa Croce» im Kanton Tessin in der Schweiz hat ihren Schwerpunkt in der Behandlung von Krebserkrankungen:

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Und nein, die Klinik versucht nicht nur, die Lebensqualität von Krebspatienten durch Homöopathie zu steigern (und der stationäre Aufenthalt in der Klinik hat sicher seine Vorzüge), sondern ganz explizit Krebs zu heilen. Jens Wurster, der auch im Fernsehbeitrag vorkommt, ist Autor des Buches «Die homöopathische Behandlung und Heilung von Krebs und metastasierter Karzinome».

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Der Plural von «Anekdote» ist nicht «Daten», und wer behauptet, mit Homöopathie Krebs zu heilen, verkauft bestenfalls leere, da wissenschaftlich ungestützte, Hoffnungen, und hat schlimmstenfalls Blut an den Händen.

Homöopathie und ADHS

Im BR-Beitrag wird aber nicht nur mit Anekdoten operiert, sondern es werden auch einige konkrete Studien zitiert, welche die Wirksamkeit der Homöopathie belegen sollen. Hier könnte der grundsätzliche Einwand erhoben werden, dass es eben nicht geht, Wissenschaft und wissenschaftliches Vorgehen selektiv zu suspendieren und sich auf unzuverlässige Anekdoten zu stützen, um dann bei vereinzelten genehmen Studien doch wieder Wissenschaftlichkeit erlangen zu wollen. Und gerade dieses selektive Wahrnehmung der Forschungslage bedeutet, dass der altbekannte Satz «eine Studie ist keine Studie» zum Tragen kommt.

Ein Blick in die konkreten Studien kann aber nicht schaden. Im Falle der Wirksamkeit von Homöopathie bei ADHS ist der Titel der betroffenen Studie «Homeopathic treatment of children with attention deficit hyperactivity disorder: a randomised, double blind, placebo controlled crossover trial.» (PDF). Die in der Schweiz durchgeführte Studie kommt zu einem eindeutigen Schluss:

The trial suggests scientific evidence of the effectiveness of homeopathy in the treatment of attention deficit hyperactivity disorder, particularly in the areas of behavioural and cognitive functions.

Im Vergleich zum Placebo ist Homöopathie bei ADHS wirksam. So weit, so erfreulich. Wer wäre denn ernsthaft dagegen, mit Homöopathie ADHS effektiv zu therapieren? Dennoch ist ein Blick in die Studie selber lohnenswert. Auf Seite 19 sind die Verläufe der unterschiedlichen Gruppen festgehalten:

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Die X-Achse sind die unterschiedlichen Messzeitpunkte, und die Y-Achse die erhobenen Werte auf dem «Conner’s Global Index». «Arm A» und «Arm B» sind die zwei randomisierten Gruppen. Die Anordnung ist aber keine einfache randomisierte Doppelblindstudie, sondern eine «Crossover»-Studie: Der Zeitpunkt «End of period 1» ist der Punkt, an welchem die Gruppe, die bisher das Placebo erhalten hatte, nun das Homöopathikum erhielt, und umgekehrt. Der Zeitpunkt «Before crossover trial» ist ebenfalls wichtig, weil in einer ersten Phase alle Probanden Homöopathika erhalten haben (Weil es gemäss den beteiligten Autoren in einer ersten Phase nötig war, für jedes Kind individuell das passende oder die passenden Globuli zu finden. Die individualisiteren Globuli wurden in den späteren Phasen entweder als Placebo oder Verum verabreicht.).

In der Phase zwischen «End of period 2» und «Post crossover trial» ist die Verblindung wieder aufgehoben, und alle Probanden erhalten offen das Homöopathikum. D.h., dass nur die ersten zwei Phasen verblindet sind, und entsprechend nur diese Verläufe aussagekräftig sind. Und hier zeigt sich etwas, was nicht in die Homöopathie-Hypothese passt: In der ersten Phase verschlimmerten sich die Symptome bei beiden Gruppen, also bei der Homöopathie- wie bei der Placebo-Gruppe. Die lapidare Erklärung in der Bildunterschrift: «Unexpected rise in CGI during verum phase, possibly due to expectation of receiving placebo in firt phase.». Die Verschlimmerung trotz Homöopathikum sei möglicherweise eingetreten, weil erwartet wurde, man erhalte ein Placebo. Wohl unwillkürlich beschreiben die Autoren damit gleichzeitig ihr homöopathisches Mittel als Placebo – wenn die Erwartungshaltungen die Ergebnisse so stark als Nocebo beeinflussen, ist der Schluss, es handle sich beim Homöopathikum letztlich um ein Placebo, offenkundig.

Auch die Konvergenz der zwei Gruppen für den Zeitpunkt «Post crossover trial» könnte möglicherweise auf einen Placebo-Effekt hinweisen: Nachdem beide Gruppen offen das Homöopathikum erhalten, entfaltet der Placebo seine maximale Kraft, und der Endwert stellt einen meximalen Placebo-Wert dar. Von solcher Reflexivität ist in dieser Studie leider wenig zu spären.

Homöopathie und Wasserlinsen: In Vitro-Untersuchungen – die erste und letzte Bastion der Homöopathie

Als Kronjuwel der Beweisführung in der BR-Sendung wird eine (wiederum in der Schweiz durchgeführte) Studie zitiert, in welcher Homöopathie «In Vitro», also in der Petrischale gestetet wurde. Es handelt sich dabei um die Studie «Development of a test system for homeopathic preparations using impaired duckweed (Lemna gibba L.).» (PDF). Die Ergebnisse scheinen die Hypothese homöopathischer Effekte zu stützen:

Arsenicum album and nosode potencies increased frond number-related growth rate compared to controls (succussed water controls or pooled water controls [succussed and unsuccussed], p < 0.05, t test). Regarding color classification, no effects were observed.

Mit Arsen vergiftete Wasserlinsen wiesen dann bessere Wachstumswerte auf, wenn sie mit einem aus Arsten angefertigen Homöopathikum sowie eine Nosode-Präparat behandelt wurden anstatt nur mit Wasser bzw. geschütteltem Wasser. Neben der Nosode- und Arsen-Homöopathika wurde noch eine Reihe weiterer Mittel mitgetestet:

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Für jedes homöopathische Präparat wurden 9 Potenzierungsstufen vorbereitet (17x, 18x, 21x, 22x, 23x, 28x, 30x, 33x). Es wird nicht erklärt, warum gerade diese Potenzen gewählt wurden – hier drängt sich ein erstes grosses Fragezeichen auf. In einer Arbeit, die so sehr auf statistische Ergebnisse gemünzt ist, sind lückenlose Informationen unerlässlich. Fehlen sie, besteht (unabhängig des Themas der Arbeit) die Gefahr, dass durchaus noch andere Testgruppen dabei waren (in diesem Fall weitere Potenzierungsstufen), diese aber im Nachhinein bewusst weggelassen wurden, weil deren Daten die gewünschten Hypothesen nicht stützen.

Für alle 9 Potenzierungsgrade waren jeweils 9 Kontrollpräparate dabei (4 nicht-sukussierte, d.h. nicht-geschüttelte und 5 sukussierte Behälter). In Tabelle 3 werden, ein wenig umständlich, die Unterschiede zwischen ungeschütteltem und geschütteltem Kontrollwasser festgehalten:

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In Tabelle 3 fällt zunächst auf, dass 3 Phasen für Veränderungen gemessen werden: 0 – 2 Tage, 2 – 6 Tage, 0 – 6 Tage. Es wird nicht erklärt, warum diese Phasen gewählt werden, und nicht wie erwartbar wäre, die Kombination aller Tage. Ohne gute Begründung drängt sich auch hier der Verdacht auf, dass möglicherweise alle Tage erfasst wurden, aber am Schluss die statistisch passendsten Kombinationen für die Auswertung berücksichtig wurden.

Was die Werte in Tabelle 3 angeht, zeigt sich, dass es in 6 Fällen statistisch «signifikante» Unterschiede zwischen den Wasserlinsen in ungeschütteltem und in geschütteltem Wasser gab: Das geschüttelte Wasser sorgte für weniger Wachstum bei Fläche wie auch bei Menge der Linsen. Unterschiede sind rein statistisch da, aber die Autoren ignorieren sie, und behandeln in Tabelle 4 die zwei Arten der Kontrollwasser als eine Kategorie:

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Hier zeigt sich, dass in 5 Fällen das Arsen- und das Nosode-Homöopathikum Effekte auf Wachstum und Anzahl Linsen zu haben scheinen. Hier ignorieren die Autoren diese Gruppenunterschiede nicht und interpretieren die signifikanten Werte als Kausalitäten. Etwas eigentümlich ist, dass die Autoren alle Potenzierungen der jeweiligen Mittel zusammenzählen, also nicht differenzieren, welche Potenzen welche Effekte haben (Ob also Verfechter der klassischen Homöopathie überhaupt mit dieser Studienanordnung einverstanden sind, ist unklar.).

In Tabelle 5 werden Unterschiede nur zwischen dem geschüttelten Kontrollwasser und den Homöopathika festgehalten:

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Insgesamt scheinen die Ergebnisse die Hypothese zu stützen, dass homöopathische Präparate von Arsen und der Nosode einen möglichen postiven Effekt auf das Wasserlinsen-Wachstum haben. Gleichzeitig ist zu bedenken, dass einige gewichtige Unsicherheitsgrade bleiben, welche nicht erlauben, einzuschätzen, wie stark die Daten «massiert» wurden. Angesichts der Tatsache, dass die Studie durch Weleda und die Carstens-Stiftung finanziert ist, und, dass In Vitro-Forschung zu Homöopathie bisher viel versprach, bei genauerem Hinschauen aber sehr enttäuschte (z.B. im berühmten Fall Jacques Benvenistes, oder 2005 an der Universität Leipzig), ist der korrekte Schluss: Es scheint angebracht, weitere Forschung zu betreiben, weil das, was im Moment vorliegt, nicht genügt und zu viele Fragen unbeantwortet lässt. Sollten unabhängig replizierte Studien mit veröffentlichten Daten tatsächlich zum Schluss kommen, es gebe Effekte, wäre dies allemal willkommen. Wer wäre denn ernsthaft dagegen, etwas Neues über die Welt zu lernen?

Fazit: Homöopathie-Mekka Schweiz?

Der unkritische BR-Beitrag zu Homöopathie hat nach meinem Dafürhalten nur wenig Überraschendes zu Tage gefördert: Anekdoten und schwache Studien werden für die vermeintliche Wirksamkeit ins Feld gezogen, und jene Forschung, bei der eine Anknüpfung noch am ehesten lohnenswert ist, nämlich bei In Vitro-Studien, passiert wenig (und auch aus skeptischen Kreisen sind Reaktionen auf solche Studien eher verhalten; vielleicht gerade, weil solche Forschung in der Vergangenheit nie zu halten vermochte, was sie auf den ersten Blick versprochen hatte).

Was bei diesem Fernsehbeitrag aber doch erstaunt, ist der Umstand, dass die Schweiz offenbar viel Homöopathisches zu bieten hat: Nicht nur gibt es homöopathische Spezialdienstleistungen wie jene der höchstbedenklichen «Clinica Santa Croce», auch erfährt Homöopathie hierzulande in den letzten Jahren eine akademische Adelung. Entwickelt sich die Schweiz zum homöopathischen Schlaraffenland?

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15 Comments on “Ist die Wirksamkeit der Homöopathie endlich wissenschaftlich bestätigt? Oder: Heilt Homöopathie Krebs?”

  1. Hervorragende Replik zu der unterirdischen Sendung des BR. Die Arbeit hätte sich die zuständige Redaktion vor der Ausstrahlung auch mal machen können, scheinbar fehlen dort aber die nötigen Qualifikationen. Gut, dann hätte man die Dokumentationen so natürlich nicht machen können und die vielen positiven Kommentare der HP-Anhänger auf der Senderseite wären dann auch kein Trost für fehlende wissenschaftliche Bildung.

    Gruß aus dem auch nicht von weniger Vodoozauber verzücktem Deutschland.

  2. In der Studie von Jäger et al. „riecht“ nun wirklich einiges gehörig nach Manipulation. Von den Dingen, die mir beim ersten Uebrfliegen aufgefallen sind möchte ich nur folgende erwähnen:
    Einmal fassen die Autoren beide Kontrollbedingungen (geschütteltes und ungeschütteltes Wasser) zusammen. Ergebnis: eher mässig. Das nächste Mal wird aber nur die Kontrollbedingung mit dem geschüttlten Wasser verwendet. Ergebnis: schon besser – Hurra, die Wirksamkeit der Homöopathie ist bewiesen! Mit ein wenig Grips kommt man natürlich zur Schlussfolgerung, dass bei der Kontrollbedingung „ungeschütteltes Wasser“ – also die einfachste und normalste Kontrollbedingung überhaupt, gar kein Effekt vorhanden ist – diese Tabelle wird uns allerdings vorenthalten. Dies legt den Verdacht nahe, dass beim Schütteln vielleicht doch noch irgendetwas ins Wasser „hineingeschüttelt“ wurde, was das Wachstum unterdrückt. Tabelle 3 entspricht dieser Vermutung allerdings nicht ganz, da sich hier bei Arsincum album und Nosode signifikante Wachstumsnachteile des geschüttelten Wassers ergeben müssten, was aber nicht der Fall ist. Manipulation der Ergebnisse??
    Ausserdem: Schaut euch mal die p-Werte des Wachstumsratenvergleichs (r_number) für Arsenicum Album in Tablle 4 an: Von 0-2 Tagen ist der p-Wert 0.923, d.h. weniger signifikant geht’s fast nicht. Für 2-6 Tage ist er 0.018, also signifikant auf dem 5%-Niveau. Wenn man nun beide Beobachtungsreihen zusammen nimmt, sollte man erwarten, dass die Signifikanz wieder etwas zurückgeht, da ja die ersten Beobachtungen zu einem völlig insignifikanten Ergebnis geführt haben (so ist es auch bei Nosode für r_area zu beobachten). Stattdessen schiesst die Signifikanz durch die Decke, ist bei gemeinsamer Betrachtung der Datenreihen (0-6 Tage) 0.002, also fast auf dem 0.1%-Niveau! Tut mir leid, bevor ich das glaube, muss ich wirklich die Originaldaten selber in der Hand gehabt haben!

  3. Naja
    was auch auffällt, das nicht für Bonferoni korrigiert wurde.
    Ich habe als Doktorant diese Korrektur gehasst, da sie all die vielen schönen positiven Ergebnisse als wertlos und zufällig entlarvt hat, aber das habe ich ertragen.

    Hier wurde mehrfach getestet und NICHT korrigiert.
    Damit müsste man in diesem Fall zumindest durch 3 (da 3 Testkategorien) dividieren, womit schon fast alle Signifikanzen weg wären. Ich tippe aber eher auf 12 (da 12 Stoffe) und damit wären wohl alle Signifikanzen hinfällig.

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