SkeptisCH – Folge 14: Interview mit der «Schweizer Parapsychologischen Gesellschaft»

Marko KovicBlog, Podcast, Skeptiker-Blog, SkeptisCH8 Comments

In Folge 14 von SkeptisCH erklärt Wulfing von Rohr, was die «Schweizer Parapsychologische Gesellschaft» ist, was sie macht, und was es allgemein mit parapsychologischen Phänomenen auf sich haben soll (Direktdownload der Folge als MP3).

Wulfing von Rohr ist bis zum 19. März interimistisches Vorstandsmitglied bei der SPG, und führt im Podcast aus, was so alles unter dem Mantelbegriff der Parapyschologie anzutreffen ist, und, warum aus seiner Sicht bzw. der Sicht der SPG parapsychologische Phänomene (im weitesten Sinn) tatsächlich existieren sollen.

Auch wenn wir zum Ende des Gespräch beileibe keinen Konsens gefunden haben, ist es dennoch sehr erfreulich, dass sich die SPG einem skeptischen Publikum stellt – bei Weitem nicht alle Vertreterrinnen und Vertreter dieser Zunft sind zu einem solchen Schritt bereit.

Wir wünschen gute Unerhaltung!

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Im Podcast verwendete Musik: Lied 1, Lied 2.

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8 Comments on “SkeptisCH – Folge 14: Interview mit der «Schweizer Parapsychologischen Gesellschaft»”

  1. Der Podcast hat sehr schön vor Augen geführt, wie man argumentieren muss, wenn Absurdes vertritt. Von Rohr hat einige rhetorische Mittel fast wie aus dem Lehrbuch vorgeführt, beispielsweise die Berufung auf Autoritäten oder «Anecdotal Evidence». Ein paar «Non-Sequiturs», waren auch dabei, vor allem bei der Quantenphysik. Zur Vor- oder Nachbereitung ist auf alle Fälle Dunnings «A Magical Journey through the Land of Logical Fallacies» bestens geeignet: http://skeptoid.com/episodes/4073
    Mir stellte sich die Frage, ob Marko nicht öfters und vielleicht härter hätte dazwischengehen müssen. Vieles blieb unwidersprochen. Ein skeptisches Publikum weiss die Aussagen natürlich einzuordnen, aber für Unschlüssige könnte das zu sehr wie ein Werbespot gewirkt haben. Ich meine, so eine Welt, wo dank Quantenphysik alles möglich und metaphysisch sowieso erlaubt ist, ist schon sehr verlockend…

    1. Hallo Matthias

      Ich muss dir Recht geben: Es kann sein, dass ich zu viele „Softballs“ geworfen habe, und nicht bissig genug war. Das hängt ein Stück weit vielleicht auch damit zusammen, dass die Gesprächssituation über Skype für mich ein bisschen anspruchsvoll ist, weil man nicht ganz am Telefon ist, aber eben auch nicht face-to-face, und ich nicht gut einschätzen kann, wann es wie unhöflich wirkt, wenn ich dem Gast (was von Rohr effektiv war) dazwischenrede – aber wir lernen stetig dazu ;).

      Gruss und merci für’s Reinhören!
      Marko

  2. Hallo,

    habe den Podcast gestern gehört. Ich fand auch, dass Herr von Rohr dich etwas „zugetextet“ hat. Ich fand seine Antworten oft auch recht unkonkret und ausweichend.
    An dem Beispiel mit dem in die Augen schauen finde ich ehrlich gesagt nichts, was die Existenz irgendeines unerklärlichen Phänomens rechtfertigt. Was zwischen den Augen hin und her geht, ist schlicht und einfach Licht. Soll er doch statt des Vorhangs mal eine Glasscheibe nehmen. Man könnte anfangen, andere Kanäle abzublocken, wie z.B. Schall. Wenn sich das wirklich nur auf die Augen bezieht, müsste man außerdem alles andere abdecken, dass eben nichts anderes gesehen werden kann. Das wäre doch mal ein Anfang. So oder ähnlich würde ein Wissenschaftler vorgehen. Aber so ein Beispiel hinknallen und dann davon sprechen dass doch eindeutig irgendetwas durch den physikalischen Raum fließt, ist doch etwas weit hergeholt.
    Den Ausspruch „dann beweise mir doch mal Liebe“ den kann ich auch bald nicht mehr hören. Das kommt gleich nach „Wer heilt, hat recht“. Ist so ein Totschlagargument und hat in etwa genauso viel Sinn wie „beweise mir doch mal grün“. Was möchte er damit denn sagen, dass Wissenschaftler die Existenz von Liebe verleugnen?

    Grüße und macht weiter so.
    Super Podcast, den ich sehr gerne höre! Freue mich auf jede neue Folge.

    Jay

  3. Also, wenn’s denn nicht 100.– sind, spende ich gerne einen Eintritt für Voggenhuber. Bin zu gespannt, was da vor sich gehen soll. Wenn er denn das kann, was von Rohr behauptet, sollte sich das eigentlich problemlos nachweisen lassen.

  4. Die Existenz von etwas Unnachweisbarem kann weder bewiesen noch widerlegt werden. Also bleibt es eine Sache des Glaubens. Die Wirklichkeit auf lediglich das zu reduzieren, was man unzweifelhaft nachweisen kann, ist eine legitime persönliche Wahl, ebenso wie der Glaube an Übersinnliches.
    Skeptiker oder Wissenschaftler sollten sich allerdings dafür hüten, ihre selbst gewählte, massive Reduktion der Wirklichkeit mit „Wahrheit“ zu verwechseln oder sie gar gesellschaftlich durchsetzen zu wollen. Sonst verfallen sie demselben Irrtum wie damals die Kreuzritter.
    Wie die Geschichte belegt und der Kulturphilosoph Jean Gebser eindrücklich aufgezeigt hat, ist „Wirklichkeit“, bzw. die menschliche Auffassung darüber fliessend und verändert sich im Laufe der Zeit. Das gilt insbesondere auch für die Königsdisziplin der Wissenschaften, die Physik. Sie hat durch die Relativitätstheorie und die Quantenphysik bereits zwei unglaubliche Paradigmenwechsel erlebt und steht vielleicht schon vor dem nächsten. Skeptiker spielen das gerne herab und stellen das als Verfeinerung dar, weil sie so konditioniert wurden, dass sie immer Recht haben müssen.
    Die Wissenschaft (auf die sich heute jeder gerne beruft) ist mit ihrem analytisch-reduktionistischen Ansatz zwar sehr erfolgreich, kann bis heute aber noch kein Leben erschaffen. Alles, was lebendig ist, hat einen viel zu hohen Komplexitätsgrad, um heute schon wissenschaftlich exakt erfasst werden zu können. Selbst in einer einzelnen Zelle laufen rund 100’000 chemische Reaktionen ab, oder denken wir nur an das Gehirn, die Komplexität der menschlichen Psyche oder an das Bewusstsein. Wissenschaft macht also immer noch nur einen geringen Teil des ganzen LEBENS, der Kultur und des Menschseins aus, auch wenn heute jeder Technik benutzt, die wir der Wissenschaft verdanken.
    Die Skeptiker sind deshalb weit davon entfernt eine Vormachtstellung oder eine Art allgemein gültige „Wahrheit“ für sich in Anspruch nehmen zu können. Einstein sagte: „Wer es unternimmt, auf dem Gebiet der Wahrheit und der Erkenntnis als Autorität aufzutreten, scheitert am Gelächter der Götter.“
    Auch die wissenschaftliche Methodik ist fortwährend auf Hypothesen (Spekulation) angewiesen, um sich weiter zu entwickeln.

    Das Anliegen der Skeptiker-Bewegung mag berechtigt sein, ist aber in seiner heutigen Tendenz – eine vermeintlich bessere oder überlegene Wahrheit zu vertreten – zum vornherein zum Scheitern verurteilt. Warum? Ganz einfach, weil dieses Anliegen am LEBEN, dem Menschen, der Kultur und an der überwiegenden Mehrheit der Gesellschaft vorbei geht und die Vielfalt des Lebens auf ein erschreckend begrenztes „Konservendosen-Denken“ herunter schmälern will. Viele kulturelle Bräuche und Feiertage, die niemand missen möchte, verdanken wir dem Glauben oder Aberglauben (z.B. Ostern, Weihnachten oder die Fasnacht).

    Aufklärung im Sinne einer Erweiterung des Horizontes, macht durchaus Sinn. Aber die fanatische Bekämpfung und Herabwürdigung von Glauben, Aberglauben oder Irrationalem, die sich manche Extremisten der Skeptiker-Bewegung auf die Fahne geschrieben haben, halte ich für fundamentalistisch und falsch. Die GWUP entfernt sich dadurch von ihrem ursprünglichen Anliegen immer weiter und merkt es nicht einmal.
    Tip: Google Eingabe >> Das Skeptiker Syndrom

    Erfreulich, dass es im Gegenzug auch weitsichtige Menschen gibt wie z.B. Prof. Gerhard Fasching, der sich für den Erhalt einer Art „kulturell-religiösen“ Artenvielfalt (Wirklichkeits-Pluralismus) und mehr Toleranz einsetzt.

  5. Pingback: SkeptisCH - Folge 20: Interview mit dem «Basler Psi Verein» | Skeptiker Schweiz

  6. Ich sehe vieles und könnte auch einiges beweisen,jedoch sind Menschen vielleicht einmal in naher Zukunft auch in der Lage (Reife verlangt dies) damit umzugehen.Weder auf youtube „likes“ und „clicks“ kassieren durstig oder den Geldbeutel vollzumachen bedarf es mit wunderbarem Wissen umzugehen.Ich bin überzeugt,dass Menschen die Engel sehen können und andere Dinge wahrnehmen diese Gabe niemals leichtfertig anwenden.Deshalb :“Gott sei Dank habt ihr noch keinen Beweis“.Filme etc.

  7. Diejenigen die aber sich profilieren und dies propagieren wie eben in diesem Interview Herr von Rohr sind niemals „Wissende“.Weshalb überhaupt an die Öffentlichkeit gehen?Ich käme mir schäbig und als Netzbeschmutzer vor ,müsste ich prahlend via Medien-Präsenz mein Ego streicheln.Meinungen und Ideologien sind persönlich und Wissen als wunderbares Geschenk muss nicht proklamiert sein.Tut mir leid,dass genau solche Narzissten der Sache massiv abträglich sind.

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