SkeptisCH – Folge 27: Sind Sozialwissenschaften Pseudowissenschaft?

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Sozialwissenschaftliche Disziplinen machen einen grossen Teil des universitären Ausbildungs- und Forschungsbetriebes aus. Doch wie wissenschaftlich sind die Sozialwissenschaften eigentlich?

Der polnische Psychologe Tomasz Witkowski hat sich am European Skeptics Congress in Stockholm dieser Frage gewidmet und dabei eine Kritik des berühmten Quantenphysikers Richard Feynman aufgegriffen, Sozialwissenschaften seien «cargo»-Kulte.

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Was sind die drängendsten Probleme der Sozialwissenschaften? Sind die Sozialwissenschaften inhärent nicht-wissenschaftlich, wie Feynman kritisierte, oder können bestimmte Mängel und Fehler korrigiert werden?

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Im Podcast verwendete Musik: Lied 1.

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9 Comments on “SkeptisCH – Folge 27: Sind Sozialwissenschaften Pseudowissenschaft?”

  1. Hot und Cold Science ist sehr vereinfacht. Im Fall von Coldfusion konnte tatsächlich sehr einfach weltweit reproduziert, bzw. eben nicht reproduziert werden. Wenn die Jungs in Genf ein neues Teilchen postulieren, dann kann der chinesische oder iranische Kollege dies nicht bestätigen oder widerlegen, da ihm kein LHC zur Verfügung steht. Und selbst wenn es einfach zu reproduzieren wäre, so wird doch häufig ignoriert – wie zum Beispiel bei den Quasikristallen.
    Die Pharmazie zur Hot Science zu rechnen ist geradezu ein Witz. Wenn Novartis ein neues Medikament auf den Markt bringt, kann nicht einmal die FDA überprüfen, ob es wirkt. Sie kann nur die Studien von Novartis, bzw. die von Novartis bezahlten Studien durchlesen und hoffen, dass ihr allzu offensichtlicher Betrug auffällt. Aber selbst wenn es um Milliarden geht (z.B. Tamiflu von Roche), findet keine unabhängige Überprüfung statt und besteht kein Zwang, sämtliche Studien offenzulegen.

    Was ist eigentlich das Fazit von diesem Podcast? Sozialwissenschaften verbieten? Ignorieren? Geld entziehen?

    Gruss Benny

  2. „The weirdes people in the world“ ist echt lesenswert, schockierend und offenbart ziemlich viel Arroganz (mit dem gewaltigen ‚unbemerkten‘ Defiziten).

    Ich melde mich hier, weil ich auf ein verwandtes Thema hinweisen wollte – und vor ein paar Monaten geisterte ein gelungenes Beispiel durch das Netz. (Sorry ich muss los, deshalb nur kurz) Qualität der Journals, Peer-Reviewed muss gar nichts heissen, skandalöse Schlampigkeit bei rumänischem Journal aufgedeckt durch Serbische Forscher: http://de.scribd.com/doc/167706815/EVALUATION-OF-TRANSFORMATIVE-HERMENEUTIC-HEURISTICS-FOR-PROCESSING-RANDOM-DATA (echt witzig sind die ‚zitierten‘ Wissenschafter und ihre Werke – teilweise auch ziemlich schwarzer Humor…)
    und vorallem: Es ist ein Journal der Metallurgie! (keine ‚weiche‘ Sozialwissenschaft…)

    @Benny Mohr – als Fazit sehe ich eigentlich bloss „kritisch hinterfragen“. Über Konsequenzen für solche nicht-diskutierte, konkurrenzlose Orchideen-(Sub-)Disziplinen müsste man langsam (nach ~100-jähriger moderner Forschungsgeschichte) auch nachdenken… Wie ist es zu rechtfertigen, dass eine ausländische Forscherin an einer CH-Uni angestellt ist und irrelevante, nicht-gesehene, nicht-wahrgenommene, nicht-diskutierte Paper produziert – bezahlt durch Steuergelder (auch) von Leuten, die (ihres ländlichen Mittelstandsstatus [Wohnort + Steuerklasse als Hemmnisse!]) nicht mal die eigenen Kinder ans Gymnasium schicken können?

      1. (Voila wieder zurück) – Ja den Science-Artikel habe ich auch gesehen, über den Guardian http://www.theguardian.com/higher-education-network/blog/2013/oct/04/science-hoax-peer-review-open-access

        Das (bisherige) Scheitern der open-access Journals frustriert mich doch recht, da ich mir echt was von ihnen versprochen habe – öffentlich finanzierte Forschung soll doch auch für die Öffentlichkeit ohne weitere Kosten (wenigstens für die Papers) zugänglich sein.

  3. Pingback: Are Social Sciences Cargo Cult Science? | Forbidden Psychology

  4. Pingback: O kulcie cargo w naukach społecznych | W obronie rozumu

  5. Pingback: W obronie rozumu

  6. Die grundsätzliche Frage ist, will man gesellschaftliche Phänomene als Wissenschaft betreiben oder nicht? Naturwissenschaften können das nicht übernehmen, dazu müssten sie ihr Instrumentarium zu sehr aufweichen und wären am Ende auch nur dort, wo Sozialwissenschaften heute stehen. Diese haben ja naturwissenschaftliche Wurzeln. Wenn man auf Wissenschaftlichkeit bei der Untersuchung der Gesellschaft verzichtet, übernehmen die Erklärungen für unser Leben Politik, Religion, Wirtschaft und niemand ist mehr da, der deren interessensgeleitenden Erklärmodelle überprüft.

  7. Pingback: Czym są nauki kultu Cargo? – wywiad z Tomaszem Witkowskim – Klub Sceptyków Polskich

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